Dienstag, 24. März 2020

Nach Hause kommen

Nach Hause kommen - der Teil des Auslandsaufenthalts, über den man sich vor dem Weggehen wahrscheinlich am wenigsten Gedanken macht. Und der Part, den ich während meines Aufenthalts auch immer so gut es ging, verdrängt habe.
Versteht mich nicht falsch- ich habe mich so sehr gefreut, endlich meine Familie und meine Freunde wiederzusehen. Aber ich wollte nicht, dass mein Jahr in Australien zu Ende geht. Denn mittlerweile war Brisbane mein Zuhause geworden. Zumindest mein Zweites. Und immer wieder habe ich mir gedacht: Wie kann ich mich auf das eine freuen, wenn ich das andere verlassen muss? Ich bin also mit einem Weinenden und einem lachenden Auge gegangen.
Natürlich war meine Situation noch mal spezieller, weil ich mich nicht nur in das Land, sondern auch in eine Person verliebt habe, und der Gedanke an die räumliche Trennung hat meine Vorfreude auf Zuhause nochmals mehr gedämmt.
Aber um ehrlich zu sein, war das nach Hause kommen, genauso, wie das Ankommen in Australien ein Prozess. Ich weiß, dass sich das für Leute, die so etwas selbst nicht erlebt haben sehr dramatisch anhören muss, aber alle die längere Zeit im Ausland waren, können es wahrscheinlich sehr gut nachvollziehen. Du landest nicht zuhause und bist automatisch wieder hier. Deine Gedanken und dein Herz, das ist immer noch woanders. Und bis du vollständig und ganz wieder hier bist - das braucht.

Mein Flug ging um 1 Uhr nachts und hatte zusätzlich noch Verspätung. Deshalb war mein Abschied von Australien vor allen Dingen eines: übermüdet. Der Tag davor vor allem: emotional.
Ich habe mich versucht damit abzulenken, meinen Koffer so akribisch wie möglich zu packen, weil es mir Gefühl von Kontrolle gegeben hat - zumindest ansatzweise. Meine Gefühle sind nämlich Achterbahn gefahren. Immer wieder ist mir durch den Kopf geschossen, wie ich denn jetzt einfach so gehen kann. Nach einem Jahr. Nach meinem Jahr. Nach all den Erinnerungen und Erlebnissen. Obwohl ich doch so glücklich bin. In dieser Stadt. Für mich war die Vorstellung, morgen Abend in meinem alten Kinderzimmer zu liegen vollkommen absurd und fremd. Gehöre ich dort überhaupt noch hin? Will ich dort überhaupt hin? Ich hatte das Gefühl, dass ich eigentlich noch gar nicht gehen wollte, gleichzeitig aber bereit für etwas Neues war und - dieses Neue wartete anscheinend nicht in Australien auf mich. Das hatte ich nach ewigem Kopf zerbrechen, ausgiebigen Recherchen und Pläne schmieden über die Monate davor festgestellt.

Irgendwann, verheult und komplett übermüdet, saß ich dann im Flugzeug. Meine Rückreise war der Inbegriff von Chaos - alle meine Flüge waren verspätet, in Hong Kong habe ich mein Handy auf der Toilette liegen lassen und es nur durch ganz viel Glück wieder zurückbekommen. Als ich dann endlich in Frankfurt zwischen gelandet war, hatte ich 40 min zum Umsteigen und bin erst mal zum falschen Terminal gefahren. Nachdem ich das bemerkt hatte, bin ich panisch zum Richtigen und durch die Security gerannt. Gerade noch so rechtzeitig am Gate angekommen habe ich dann erfahren, dass derzeit keine Maschinen in Frankfurt weder landen noch abheben können, da es so ein riesiges Unwetter gab. Unsere Maschine durfte 3 Stunden später zu meiner großen Erleichterung doch noch knapp vor der Nachtsperre abheben und ich bin dann doch irgendwann nachts komplett erschöpft meiner Familie in die Arme gefallen.


“Perhaps we only leave
So we may once again arrive,
To get a bird's eye view
Of what it means to be alive.
For there is beauty in returning,
Oh how wonderful, how strange,
To see that everything is different
But know it's only you who's changed.”

Erin Hanson



Die Rückreise und die erste Woche waren definitiv surreal.
Immer wieder ging mir durch den Kopf: Wie kann ich mich über das eine freuen wenn ich das andere verlassen musste?
Alles hat sich komisch angefühlt. Alle Leute in die Arme zu schließen, die so vertraut waren, aber gleichzeitig doch so fremd. In meinem Zimmer zu schlafen - obwohl es sich gar nicht mehr anfühlte wie meines.

Die ersten Monate waren ein Auf und Ab. Manchmal habe ich Australien so sehr vermisst, dass ich knapp davor war in den nächsten Flieger zu steigen und wieder zurückzufliegen. Aber immer wieder habe ich mich daran erinnert: Es ist ganz normal. Alles braucht Zeit.

Das beste bei Herzschmerz ist Ablenkung - und dasselbe gilt für Nach Hause kommen- Schmerz. Nachdem ich noch den letzten Rest Sommer genossen und alle Liebsten hier wiedergesehen hatte, bin umgezogen. Ich habe mir einen Job gesucht, mein Studium angefangen. Und wie das immer so schön ist, wenn man viel zu tun hat: Die Zeit verfliegt. Auf einmal war es Dezember und ich konnte Weihnachten im Kalten mit meiner Familie genießen - und jetzt ist es auf einmal schon März.

Es hat Zeit gebraucht. Versteht mich nicht falsch - ich vermisse Australien immer noch. Jeden einzelnen Tag. Aber mittlerweile ohne das Auf und Ab. Und den Herzschmerz. Ein kleiner Teil meines Herzens wird zwar immer in Australien bleiben, aber ich - ich bin endlich wieder hier. 

Sonntag, 27. Oktober 2019

so schnell vergehen 9 Monate - das Ende meiner Au Pair Zeit

so lange habe ich nichts mehr gepostet -  und wie die meisten von euch bestimmt mitbekommen haben, bin ich seit einiger Zeit schon wieder zuhause. Ich habe noch einige Entwürfe und halb fertige Einträge aus meiner Zeit down under, die ich trotzdem teilen möchte. Ebenso möchte ich Berichte und Fotos von meinen Reisen online stellen - als Erinnerung für mich selbst -  vielleicht interessiert es aber auch den ein oder anderen der selbst plant einmal nach Australien zu reisen.

- geschrieben am 17.6.2019 -


Heute ist der letzte Montag, an dem ich offiziell als Au Pair in meiner Gastfamilie arbeite.
Fast neun Monate war ich jetzt hier und frage mich wirklich, wo die Zeit hin ist. Es ist unfassbar - ich bin doch gerade erst angekommen?
Doch wenn ich daran denke wie viel ich erlebt habe, kommt mir die Zeit, die ich tatsächlich hier verbracht habe viel länger vor - so viel ist passiert, so viel habe ich gesehen.

Mich haben viele Leute gefragt, ob ich nun - am Ende meiner Au Pair Zeit - sagen kann, dass ich es wiedermachen würde, beziehungsweise weiterempfehlen würde. Meine Antwort kommt immer wie aus der Pistole geschossen: Ja! Sofort! Auf jeden Fall.

Ein Au Pair Jahr hat Höhen und Tiefen und ist alles andere als einfach in Worte zu fassen.
Von außen sieht es so aus, als ob man bei wohlhabenden, wundervollen Familien unterkommt und im Luxus schwimmt. Wenn die Kinder in der Schule/Daycare sind liegt man in der Sonne am Pool. Danach wird ein bisschen mit den Kids gespielt und eventuell wird noch beim Kochen geholfen. Am Wochenende fährt man an den Strand, erkundet andere Städte und geht feiern. Obendrauf bekommt man noch Taschengeld, und wenn man Glück hat nimmt einen die Gastfamilie auf Urlaub mit und einem wird auf ihre Kosten noch das ganze Land gezeigt. 
Ja, diese wundervollen Phasen gibt es tatsächlich.
Viele Au Pairs wohnen in sehr großen Häusern und sind ein Teil der Familie, weshalb sie überall mit hin reisen. Der Job ist super, vor allem wenn man es liebt sich mit Kindern zu beschäftigen. Vielen Au Pairs mit denen ich gesprochen habe (inklusive mir) kommt es - besonders Anfangs - vor wie ein Traum. 
Doch Teil der Familie zu sein bedeutet auch, das Schlafzimmer direkt neben den Kindern zu haben, die einem Sonntag morgens auf der Matte stehen weil sie um 5 Uhr verstecken spielen wollen. Man wacht nach einer Partynacht verkatert auf und möchte im Pyjama frühstücken - irgendwie gehört sich das aber nicht, denn man ist ja das organisierte Au Pair. Man lebt in einer Vorbildsrolle - also bloß keinen schlechten Eindruck machen, denn deine Gasteltern vertrauen dir ihre Kinder an - ihr Ein und Alles. Man wohnt bei einer fremden Familie mit anderen Werten und Sitten - oft kommt es deshalb zu Missverständnissen. Hinzu kommt, dass es schwer ist, richtig geregelte Arbeitszeiten einzuführen. Manchmal ist wunderschönes Wetter, aber du kannst nicht zum Strand fahren weil du keinen Zugriff aufs Auto hast. Du hast etwas geplant und 15 Minuten bevor du außer Haus gehst, schreiben dir deine Gasteltern, dass sie länger brauchen und ob du nicht doch Abendessen kochen könntest und die Kids ins Bett bringen kannst. Du hast Feierabend, aber dein Hostkid will unbedingt weiterspielen und bevor es das nächste Tantrum schmeißt, bleibst du doch lieber noch eine Stunde bei ihm. Hektischer Alltag, Missgeschicke und stressige Situationen stehen auf dem Tagesprogramm. Die Kids müssen früh in die Schule, das bedeutet um 5:30 aufstehen und sie dazu bekommen sich fertig zu machen. Doch an manchen Tage braucht es eine Stunde um sie überhaupt in die Schuluniform zu bringen - nur unter Bestechung eines Milkshakes auf dem Weg zur Schule. Obwohl doch alles woran du denken kannst Kaffee ist - für den ist aber keine Zeit. Manchmal ist es nötig 30 Minuten lang zu diskutieren, bis endlich der Fernseher ausgeschaltet wird - aber bitte ohne die Geduld zu verlieren! Man muss damit umgehen können, dass dir ein 'I hate you' entgegen geschleudert wird, weil es keinen Nachtisch nach dem Dinner gibt.
Nur keine Fehler machen. Nichts dreckiges in der Küche stehen lassen. Ist der Geschirrspüler an? Habe ich die Hintertür abeschlossen? Hat das Auto noch genügend Tank? Was koche ich heute Abend? Sind alle Schuluniformen gewaschen?
- Gedanken, eines Au Pairs während dem Zähneputzen morgens
Es ist so unglaublich schwer eine "Work Life Balance" zu finden. Denn du lebst und arbeitest am selben Ort. Manchmal steckt man die ganze Woche im Haus fest. Es ist schwierig nein zu sagen, und wie unterscheidet man denn eigentlich genau gemeinsamen Erlebnisse und Familienzeit von Arbeit?  

Doch dann - dann gibt es die Phasen, in denen einfach alles perfekt ist. Man super schöne, lange Gespräche mit den Hostparents führt - abends, mit einem Glas Wein. Die Kinder dich einfach so umarmen und 'I love you' sagen. Sie eifersüchtig werden, wenn du am Spielplatz anderen Kindern Aufmerksamkeit schenkst. Dein Kleiner sagt, dass er dich, wenn er auch erwachsen ist, heiraten will. Du Kekse bäckst und die Kids nach dem Probieren verkünden, dass das die besten Kekse sind, die sie jemals gegessen haben. Du nach einem Samstag, den du am Strand verbracht hast, nachhause kommst und deine Gastfamilie Dinner für dich mitgekocht hat, und im Ofen warmhält. Deine Gastmutter einkaufen war und dir etwas spezielles Australisches mitbringt, weil sie meint, dass du das unbedingt probieren musst. Deine Gasteltern dein trauriges und müdes Gesicht sehen wenn sie spät Freitag abends nachhause kommen und das erste was sie sagen `do you need a hug?' ist. Wenn du realisierst, dass du am anderen Ende der Welt ein zweites Zuhause gefunden hast.
Diese Phasen überwiegen alles negative. 

Also wie ihr vielleicht bemerkt habt - die Au Pair Zeit hat wirklich Höhen und Tiefen. Die Tiefen und Challenges sind aber unglaublich wichtig, denn man lernt so viel! Rückblickend würde ich jedem Mädchen/ jeder Frau, die später einmal Mutter werden möchte, empfehlen ein Au Pair Jahr zu machen. Man merkt was für einen unglaubliche Verantwortung es wirklich ist Kinder zu haben und wie wenig Zeit man als Elternteil eigentlich für sich selbst hat. Sobald man Kinder hat, lebt man für jemanden anderen. Man merkt, was man alles aufgeben muss - aber doch gewinnt man so viel dazu. Man lernt, dass man niemals ohne Essen und Wasser das Haus verlässt, man erfindet die eigenartigsten Spiele um langweilige Dinge spannend zu machen, man wird spontan, flexibel und organisiert. Man wappnet sich für jede denkbare Situation, weil man weiß, dass mit Kindern niemals alles so läuft, wie man sich es vorstellt. Man lernt schnell Entscheidungen zu treffen - und man lernt Verantwortung zu übernehmen. Und zwar nicht nur für sich selbst. Für ein anderes Lebewesen, das neugierig ist und die Welt entdecken will. Das Begleitung, Unterstützung und ganz viel Liebe dabei braucht. Und ja, das mag zwar scary sein, aber gleichzeitig ist es auch die schönste und wichtigste Aufgabe der Welt.
Denn:

big hearts shape little minds. 


Für mich war meine Au Pair Zeit eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Nach Australien zu gehen, eine der besten Entscheidungen überhaupt. Ich bin so viel selbstsicherer geworden und habe so viel gelernt. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sehr einem Kinder ans Herz wachsen und bei dem Gedanken den Kleinen bald verabschieden zu müssen ohne zu wissen wann ich ihn wiedersehen kann, könnte ich losheulen. Aber so ist das eben im Leben - Abschiede gehören leider dazu. Außerdem - its's not a goodbye, it's a see you later. Denn wie sagt man so schön? Man sieht sich immer zweimal im Leben. Und so traurig ich auch bin, meine Gastfamilie zu verlassen, freue mich darauf zwei Monate lang mehr von Australien zu erkunden. 

Bis bald, 
xx Alma 

Freitag, 17. Mai 2019

ein ganzes halbes Jahr + ein Monat Australien

Mein letztes Update ist schon etwas her, deshalb dachte ich, ich nehme mir die Zeit und schreibe nieder was in letzter Zeit passiert ist und wie es mir so geht. 

Es ist Anfang Mai, das bedeutet, dass ich nicht einmal 2 Monate bei meiner Gastfamilie übrig habe. Ich versuche es zu verdrängen und meine Zeit die ich noch hier habe so gut es geht zu genießen, aber ich kann nicht komplett ignorieren dass sich meine Zeit als Au Pair dem Ende zuneigt. Generell standen meine letzten Wochen sehr unter dem Thema Abschied.


Drei meiner engsten Freundinnen hier in Australien musste ich nun endgültig loslassen. Zwei meiner Freundinnen hier aus Brisbane, die beide auf Reisen waren, sind noch einmal zurück in Brisbane gewesen - eine der beiden hat zwar noch etwas Reise vor sich, aber ich werde sie hier in Australien definitiv nicht nochmal sehen. Und die andere ist schon wieder gut zuhause in Österreich gelandet. Außerdem ist Paula auch zurück nach Deutschland geflogen - und ich habe es immer noch nicht geschafft unseren East Coast Beitrag online zu stellen - shame on me. 
Als Paula mir geschrieben hat, dass sie am Flughafen sitzt ist mir noch mal ganz schlimm bewusst geworden, wie schnell 7 Monate vergehen können. Paula und ich haben uns im Frankfurt am Flughafen kennengelernt und waren nach den beiden Langstreckenflügen auf denen wir nebeneinander saßen, auf den orientation days in Sydney unzertrennlich. Obwohl wir in zwei unterschiedlichen Städten hier in Australien gelebt haben, sind wir doch unglaublich zusammen gewachsen - vor allem natürlich durch unsere gemeinsame Reise an der Ostküste. Es ist schwierig zu beschreiben was man fühlt, wenn die Freunde die man hier kennen und lieben gelernt hat wieder ihre Reise zurück nachhause antreten. 
Man lernt im Ausland noch einmal eine ganz andere Art von Freundschaft kennen, wertschätzt es auf eine andere Art und Weise. Man wächst schneller enger zusammen und vertraut sich viel an. Ich weiß, dass ich alle wieder zurück in Europa ganz sicher wieder sehen werde und darauf freue ich mich jetzt schon, aber Brisbane ist nicht dasselbe ohne sie und ich kann nicht in Worte fassen wie dankbar ich dafür bin, nicht nur Leute kennengelernt zu haben, mit denen ich meine Freizeit verbringen konnte, sondern echte Freunde gefunden zu haben.
Das lässt es so klingen, als wären alle meine Freunde gegangen, so ist es natürlich nicht - es ist normal, dass wenn man ein Gap Year macht Freunde kommen und gehen und ein paar meiner liebsten Mädls sind natürlich noch hier - mit denen bin ich in den letzten Wochen noch enger zusammen gewachsen, und zusätzlich habe ich noch ein paar super liebe neue Menschen kennen gelernt - um diesen Post wieder in eine etwas positivere Stimmung zu bringen. 
Mit drei Mädls war ich vor zwei Wochen übers lange Wochenende in Byron Bay - eine meiner Freundinnen ist Engländerin und hat unser Wochenende immer wieder als "magical weekend getaway" beschrieben. Was soll ich sagen? Das war es auch.
Samstags hatten wir leider nicht so gutes Wetter und haben dann beschlossen den Tag dafür zu nutzen um nach Nimbin zu fahren. Der Ort etwas außerhalb von Byron ist dafür bekannt das "Hippie - Gras Capital" Australiens zu sein. An dem Samstag fand dazu noch ein Festival statt - es ist auf jeden Fall einen Besuch wert und komplett anders als Byron. Unsere Rückfahrt war dann zu unserem Glück von einem wunderschönen Sonnenuntergang und einem doppelten Regenbogen begleitet - deshalb haben wir circa doppelt so lange nachhause gebraucht als hin, weil wir natürlich ein paar Foto Stops einlegen mussten. Nachdem wir am Sonntag ausgeschlafen hatten, weil wir Samstag abends noch fort waren, war der halbe Tag eigentlich schon vorbei und wir sind, nachdem wir ein bisschen Zeit auf den bekannten Sunday Markets verbracht haben an Strand mit Pizza geschlendert. Etwas zu spät sind wir dann zum Lighthouse gefahren, wo wir dann nur noch das Ende des Sonnenuntergangs gesehen haben - doch auch das war wunderschön. Montag Morgens haben wir beschlossen einen kleinen Trip zu den Killen Falls - auch etwas außerhalb von Byron - zu machen, was sich auch wirklich gelohnt hat! Nach einem kleinen Schock, weil wir am Rückweg zum Auto von zwei Australiern informiert wurden dass wir vorsichtig sein sollen, weil eine giftig Schlange auf dem Fußweg unterwegs sein (Ja, sie haben uns nicht auf den Arm genommen, wir haben sie gesichtet) sind wir dann zurück nach Byron an den Strand und Alice, Maddi und ich haben uns ein Surfboard gemietet. Ich hatte wirklich keine Ahnung vom Surfen - mir war vorher schon bewusst, dass es nicht einfach sein muss, jetzt ist mir definitiv klar, dass es extrem anstrengend ist. Es hat aber auch super viel Spaß gemacht. Unser Plan war eigentlich, noch ein bisschen durch die Shops in der Stadt zu bummeln, aber da alles früher geschlossen hat als damit gerechnet, sind wir langsam wieder in Richtung Brisbane aufgebrochen.














Mein Job als Au Pair ist mittlerweile sehr eingespielt und normal - auf eine gute Art und Weise. Mit meiner Gastfamilie verstehe ich mich weiterhin super -  und mit den Jungs wird es nie langweilig.
Meine Family hat mich über Ostern eine Woche mit an die Sunshine Coast genommen, wo wir eine Woche in Peregian Beach verbracht haben. Wir waren jeden Tag im Meer schwimmen, die Jungs und ich haben viel Zeit im Skatepark verbracht und wir haben den Geburtstag meines Kleinen gefeiert. Es tat so gut, so viel am Meer zu sein - wirklich eine super schöne, entspannte Woche. Trotzdem war ich aber wieder froh, als ich zurück in Brisbane war um wieder mehr Zeit für mich zu haben.
Ostern war ehrlich gesagt eher unspektakulär, weil ich nach der Woche an der Sunshine Coast wenig zuhause bei meiner Gastfamilie war. Am Ostersonntag wurde ich total aufgeregt von meinem Kleinen geweckt, der mir mitgeteilt hat, dass ein riesiger Osterhase vor meinem Zimmer wartet (aus Schokolade natürlich) und dass er die meisten Ostereier beim East Egg Hunt gefunden hat. Wie ich später herausgefunden haben, ist es hier übrigens nicht üblich nach "echten" Ostereiern zu suchen. Es gibt die Tradition in Australien nicht, Eier hart zu kochen und zu färben. Als ich erzählt habe, dass wir das jährlich machen und, dass das immer ein Highlight war, bin ich vor allem bei meinem kleinsten auf Unverständnis gestoßen. "Why would you want to eat real eggs, when you can eat chocolate eggs??" Wir hatten aber einen netten Osterlunch - obwohl ich leicht übermüdet war, weil ich am Vorabend feiern war.




Ansonsten bin ich mitten in meiner Reiseplanung. Meine Mama kommt mich ja Anfang Juli für fast 3 Wochen besuchen, und mittlerweile nimmt unser geplanter Trip Form an. Danach werde ich dann noch etwas allein beziehungsweise mit einer Freundin unterwegs sein und auch das wird langsam immer konkreter. Ich weiß jetzt schon, dass es super schwer wird meine Gastfamilie zu verlassen, aber zurzeit versuche ich nicht zu viel daran zu denken - etwas Zeit habe ich ja noch und die möchte ich so gut es geht genießen.


Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier schonmal ein Bild von dem Sonnenuntergang vor unserem Haus gepostet habe - ich denke allerdings nicht. So sieht er jedenfalls jeden Tag aus - wunderschön. Australische Sonnenuntergänge sind etwas ganz besonderes. 

Bis dann,
xx Alma 





Montag, 15. April 2019

distancefriendships


Freundschaft (amicitia (f))

ist eine Herzensangelegenheit, 
die auf Vertrauen und Zuneigung beruht, 
ein Band zwischen zwei Seelen, 
das weder Raum noch Zeit trennen können. 
Freundschaft bedeutet, immer füreinander da zu sein, 
und alles miteinander zu teilen -
ob Träume, Gedanken, Glücksmomente oder Sorgen. 
Es gibt kaum ein kostbareres Geschenk auf dieser Welt als Freundschaft. 



Eine Sache vor der ich sehr großen Respekt hatte bevor ich nach Australien gegangen bin war, wie gut ich es schaffen werde meine Freundschaften zu erhalten. Die Beziehung zwischen Menschen in Freundschaften ist anders als in der Familie, deine Familie bleibt irgendwie immer Familie - die wird man nie so richtig los  😉-  aber Freundschaften, auch wenn sie sehr eng sind, können gerade wenn so eine riesige Distanz im Spiel ist doch schnell zerbrechen.

Natürlich is es heutzutage definitiv um einiges leichter Fern- Freundschaften zu erhalten, als noch vor ein paar Jahren. Durch Social Media wie WhatsApp und Skype fühlt sich das Ganze sehr viel realer an und ist organisatorisch auch viel einfacher, als wäre man beispielsweise nur auf Briefe angewiesen. Trotzdem kann es manchmal aber sehr herausfordernd sein.

Ich möchte in diesem Blog Post zuerst meine Situation beschreiben und berichten wie es mir mit meinen Freundschaften geht und anschließend ein paar Tipps weitergeben, die mir persönlich helfen/ geholfen haben. Ich gehe allerdings von meinem Standpunkt aus, das bedeutet ich spreche von Freundschaften, die für einen bestimmten Zeitraum getrennt sind und nicht für immer.

Meine beiden besten Freundinnen und ich sind ein dreier Gespann. Eine lebt zur Zeit in den USA als Au Pair, die andere studiert in Wien und ich bin hier. Viele meiner anderen engen Freundinnen und Freunde haben schon zu studieren begonnen, einige sind oder waren aber selbst im Ausland - Kanada, London etc. Ich muss zugeben es ist nicht immer leicht. Gerade mit den unterschiedlichen Zeitzonen kann es teilweise wirklich anstrengend sein Termine zu finden um zu skypen, denn auch die Leute die einen geregelten Alltag mit Studium haben, sind natürlich immer busy. Aber es ist definitiv machbar! Ich versuche mit meinen besten Freundinnen mindestens einmal die Woche zu skypen/ zu telefonieren und mit allen anderen so oft wie es geht, ohne Druck dahinter zu setzten und das funktioniert für mich sehr gut. Natürlich vermisse ich alle im real life zu sehen, aber der Gedanke daran, dass ich alle ja bald wieder sehen werde hilft mir persönlich immer.


Natürlich sind  meine "Tipps" keine weltbewegenden Dinge. Was jedem bewusst sein muss der eine Fernfreundschaft führt, ist das Freundschaften dieser Art nur funktionieren können, wenn beide Seiten Zeit und vor allem Mühe investieren. Trotzdem dachte ich, es könnte interessant sein ein paar  meiner Einstellungen und Gedanken zu dem Thema zu teilen - also, here we go!

1.  Der wohl offensichtlichste Punkt von allen - regelmäßig Video-Chatten. Es fühlt sich einfach viel realer, greifbarer und näher an, das Gesicht des anderen zu sehen während man mit ihm telefoniert, auch wenn es nur über eine Kamera ist.

2. Whatsapp - Sprachnachrichten. Meiner Meinung nach viel einfacher, als lange Texte ab zu tippen, und gleichzeitig auch viel persönlicher, wenn man die Stimme des anderen hören kann. Es ist schön sich updaten zu können, und man kann ewig lange Sprachmemos aufnehmen, die sich der andere dann in Ruhe anhören kann wenn es ihm am besten passt.

3. Ganz ganz viele Fotos, beziehungsweise Snapchat: ich finde auf Bildern bekommt man immer noch eine ganz andere Vorstellung des Leben des anderen, und wie sagt man so schön: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte!

4. Nur weil ihr euch zwei Wochen mal nicht hört, bedeutet das nicht, dass sich an eurer Freundschaft etwas drastisches verändert und ihr euch aus den Augen verliert. Meiner Meinung nach sollte in jeder Freundschaft das Verständnis da sein, dass weil man soweit auseinander lebt und beide zurzeit viel um die Ohren haben, sei es aus welchen Gründen auch immer, es auch okay ist, mal für kurze Zeit nichts voneinander zu hören. Ich finde es unglaublich wichtig mir in Ruhe dafür Zeit nehmen zu können um mit meinen Freunden zuhause zu sprechen. Wenn man sich dazu gezwungen fühlt und es irgendwie versucht einzuschieben, obwohl man eigentlich keine Zeit und keinen Kopf dafür hat, entsteht im Endeffekt kein schönes Gespräch und man kann aus den Konversationen nichts mitnehmen. 

5. Persönliche Dinge beziehungsweise handgeschriebene Briefe zu speziellen Anlässen verschicken. Das mag jetzt vielleicht kitschig klingen und vielleicht bin ich auch einfach altmodisch was das angeht, aber ich schicke zu Geburtstagen gerne einen Brief nach Hause. Ich finde, dass es etwas ganz spezielles ist etwas handgeschriebenes der anderen Person in den Händen zu halten, und die Vorstellung, dass dieses Stück Papier um die halbe Welt gereist ist ist auch ziemlich schön.

6. Es ist sehr wichtig im Kopf zu behalten, dass alle Freunde die zurzeit keinen Auslandsaufenthalt machen, gerade in einem anderen Lebensabschnitt sind. Das bedeutet nicht, dass sie weniger erleben oder Erfahrungen sammeln die weniger Wert sind, sie sind einfach in einer anderen Situation und können sich deshalb vielleicht nicht so gut in deine hineinversetzen. Es ist wichtig, die andere Person genauso viel zu fragen, auch wenn sie gerade vielleicht nicht auf Reisen waren, sondern Klausurenphase haben. Auch wenn ihr vielleicht ganz viele neue Stories zu erzählen habt, achtet darauf eure Freunde nicht zu überfordern und ihnen nicht das Gefühl zu vermitteln dass euer Leben gerade viel spannender ist - es ist einfach anders. Es ist unglaublich wichtig das im Kopf zu behalten um Missverständnisse und Unstimmigkeiten zu vermeiden!

7. Nie vergessen: Man streitet sich auch zuhause, hat auch dort Uneinigkeiten. Deshalb ist es auch kein großes Drama wenn das mal über Skype passiert. Nur läuft man sich wenn man mehrere tausend Kilometer voneinander getrennt wohnt eben nicht über den Weg und wird nicht gezwungen sich mit der Situation auseinander zu setzen - deshalb unbedingt auf den anderen zugehen und ein Gespräch suchen, bevor es zu spät ist und man es bereut. 

8. Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei!
Jeder Auslandsaufenthalt geht (für gewöhnlich) irgendwann zu Ende - selbst wenn es ein Jahr ist und es sich anfangs anfühlt als würde es niemals enden - die Zeit verfliegt so unglaublich schnell! Und dann hat man sich auch schon wieder.
Es tut auf jeden Fall gut, sich in Erinnerung zu rufen wenn man den anderen vermisst, dass man sich bald wieder in die Arme schließen kann.

You could put an Ocean between our love - it won't keep us apart. 


Bis dann, 
xx Alma 

Samstag, 30. März 2019

mein arbeitsalltag als au pair


Ich denke meine Instagram Stories und mein Blog hier machen den Anschein, dass mein Leben hier in Australien nur darin besteht neue Leute kennenzulernen, gutes Essen zu essen, Party zu machen und schöne Orte zu erkunden - was natürlich alles ein Teil ist! Aber Tatsache ist, dass ich hier einen Vollzeitjob habe und ich dachte mir, dass es ganz interessant wäre ein bisschen über meinen Alltag zu berichten.
Vielleicht lesen ja ein paar Leute diesen Beitrag, die überlegen als Au Pair ins Ausland zu gehen und ich kann ihnen einen besseren Eindruck verschaffen wie der Alltag eines Au Pairs aussehen kann.
Leider kann ich kaum Fotos integrieren. Hauptsächlich aus dem einfachen Grund, dass ich kaum welche habe und wenn, dann sind sie nicht sonderlich schön, schlecht belichtet oder zeigen das Gesicht des Kleinen. Ich hoffe ihr könnt es euch trotzdem gut vorstellen :)

Grundsätzlich ist es natürlich von Familie zu Familie sehr unterschiedlich wann und wie viel man arbeitet, da der Schedule an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst wird. Meine Gastfamilie hat drei Jungs - 5,14 und 15. Ich arbeite 35-40 Stunden die Woche, üblicherweise Montag bis Freitag, aber manchmal auch Freitag abends oder Samstag abends wenn meine Gasteltern Events/ Veranstaltungen haben auf denen sie beruflich anwesend sein müssen.

Vorab möchte ich sagen: Kein Tag ist gleich! Als Au Pair ist es wirklich wichtig flexibel und spontan zu sein. Wer mich besser kennt weiß wahrscheinlich, dass ich eigentlich das Gegenteil einer spontanen Person war, allerdings hat sich das innerhalb der letzten Monate auf Grund meines Jobs hier geändert - man kommt einfach nicht drumherum. In einer Familie läuft nie alles glatt - manchmal stehen die Eltern stundenlang im Stau und verspäten sich dadurch, manchmal werden die Hostkids krank und man muss spontan einspringen. Natürlich ist das auch von Familie zu Familie unterschiedlich und manche Familien haben einen sehr genauen und gleichmäßigen Arbeitsplan für ihre Au Pairs. Meine Gasteltern haben aber beide keinen "normalen" 9 to 5 Job was bedeutet, dass manche Tage komplett anders verlaufen als gewohnt.

Mein Schedule:

Einen groben Plan wie meine Woche aussieht habe ich allerdings schon, weil meine Gastkinder alle zur Schule gehen. Die Ferien sind dann natürlich nochmal anders, aber den Großteil meiner Zeit hier haben meine Kids natürlich Schule.

6:00:  Good Morning

Mein erster Wecker klingelt um 6 und meistens stelle ich ihn ein (oder zweimal) auf Snooze. Meine Morgenroutine fällt meist sehr spartanisch aus - zum Arbeiten schminke ich mich eigentlich nie und da meine Arbeit ja bei mir zuhause beginnt und ich nach dem School Drop Off sowieso wieder frei habe um mich anständig fertig zu machen (wenn ich das Bedürfnis dazu verspüre) schlafe ich lieber länger.

6:45 Arbeitsbeginn

Um 6:45 mache ich mich dann auf den Weg nach oben ( mein Schlafzimmer und Badezimmer ist im Erdgeschoss) wo meine Gasteltern und die beiden älteren entweder schon am Aufbrechen sind, oder schon auf dem Weg zu Arbeit und Schule sind. Manchmal kommt es auch vor, dass meine Gasteltern ganz früh außer Haus gehen und ich die Großen zum Bus bringen muss - wie gesagt, Flexibility is the key.
Meistens ist der Kleine dann schon wach und ich mache mich daran sein Frühstück und seine Lunchbox vorzubereiten. Er isst dann meistens während ich in der Küche noch etwas Ordnung verschaffe. Die nächste Stunde verbringe ich dann meistens mit ihm zu spielen und ihn versuchen davon zu überzeugen, seine Schuluniform anzuziehen, seine Zähne zu putzen und seine Schultasche zu packen - das klappt manchmal super und manchmal nicht ganz so gut. Irgendwie bekommen wir es aber immer hin.

7:50/8:00 Let's go

Normalerweise schaffen wir es dann zwischen zehn vor 8 und 8 ins Auto und fahren los zur Schule. Dort gehe ich dann gemeinsam mit ihm zur Klasse. Nachdem ich ihn abgesetzt habe beginnt mein freier Vormittag.

8:30 Me-Time

Ab circa halb neun habe ich dann also frei. Meine Vormittage sind immer unterschiedlich. Normalerweise fahre ich ein paar mal die Woche direkt von der Schule aus ins Fitnessstudio und verbringe dort ein bis zwei Stunden - manchmal fahre ich auch direkt wieder nachhause. Wenn ich wieder zuhause bin, frühstücke ich normalerweise als Erstes in Ruhe und räume danach die Spülmaschine ein.
Ab dann verläuft mein Vormittag wirklich komplett unterschiedlich - manchmal mache ich einen langen Nap wenn ich am Vortag zu spät ins Bett gegangen bin, oder schaue Netflix, schreibe Blog oder Tagebuch.
Oft treffe ich mich auch mit Freundinnen, entweder in einem Café zum brunchen, oder bei ihnen zuhause. Oder ich fahre ins Shoppingcenter, weil ich Sachen besorgen muss - manchmal auch einfach um bummeln zu gehen. Ab und zu fahre ich auch in die Stadt und treffe mich dort mit Leuten, aber eher selten weil das teilweise sehr stressig werden kann, da ich mit dem Bus doch einige Zeit bis dorthin brauche und ich dann Vormittags ansonsten nichts erledigen kann.


Vormittags ist nämlich auch die Zeit in der ich mich um die Wäsche von meinem Kleinsten (und da kommt wirklich um einiges mehr zusammen als man denkt) und natürlich auch um meine Wäsche kümmern muss. Außerdem bin ich dafür zuständig, dass mein Zimmer und mein Badezimmer gesaugt und geputzt ist und zusätzlich sauge ich das Auto mit dem ich die Kids herumfahre einmal pro Woche.
Seit kurzem putze ich an einem Vormittag der Woche für zwei Stunden auch im Haus - das gehört aber nicht zu meinen Au Pair Tätigkeiten, sondern war ein Angebot von meiner Gastfamilie um mir zusätzliches Geld zu verdienen und wird mir dementsprechend auch extra bezahlt! Trotzdem gehört es zu meinem Alltag hier.
Irgendwann esse ich natürlich auch noch Lunch und um 14:15 beginne ich dann normalerweise alles vorzubereiten um den Kleinen abzuholen.

14:15 Back to work

Um 14:15 beginne ich meistens mein Zeug und das vom Kleinen zu packen, das wir für den Nachmittag brauchen. Auch hier ist es immer unterschiedlich. Was immer dabei ist, sind Wasserflasche und Snacks für den Kleinen, die er direkt nach der Schule im Auto essen kann.
Normalerweise versuche ich 3 mal die Woche mit ihm in den Park zu fahren, damit wir ein bisschen Abwechslung vom drinnen spielen haben. Dann packe ich auch zusätzlich immer noch Afternoon- Tea, einen Hut für ihn und beispielsweise einen Ball ein. Dienstags hat er immer Fußballtraining, da kommen dann noch zusätzlich seine Fußballsachen zum Umziehen dazu.

14:30 Back in the Car

Um halb drei fahre ich üblicherweise los um den Kleinen von der Schule abzuholen. Ich warte vor seiner Klasse bis um 3 die Glocke läutet und dann machen wir uns auf dem Weg zum Auto um dann anschließend in den Park, zum Fußball Training oder wieder nachhause zu fahren. Dann heißt es meistens erstmal spielen. Wenn wir direkt nachhause fahren dann versuche ich ihn immer davon zu überzeugen sich Alltags Klamotten anzuziehen und dann seinen Afternoon Tea zu essen und danach spielen wir dann eben - meistens im Haus, weil es so heiß ist. Brettspiele, Lego, Basteln, Malen, meistens irgend ein Mix - mein Kleiner hat sehr viel Fantasie! Manchmal aber auch draußen im Garten Fußball oder Basketball, Verstecken oder Fangen. Ab und zu backen wir auch etwas.


16:30 Big Boys

Um halb 5 hole ich dann meistens die Großen vom Bus Stop ab. Wenn wir im Park sind, dann kommen sie dorthin und wir fahren alle zusammen nachhause, oder ich packe eben den Kleinen ins Auto und wir fahren sie abholen.

16:45 Playtime - again

Für die großen beiden bin ich wie gesagt nicht wirklich zuständig - sie sind alt genug und brauchen/wollen keinen Babysitter. Meistens machen sie sich ihren Afternoon Tea selbst und setzen sich dann an ihre Hausaufgaben.
Ab und zu gehen aber auch alle Jungs gemeinsam in den Pool - da muss ich allerdings als Aufsichtsperson dabei sein weil es mit drei Jungs in einem Pool ganz schön zugehen kann. Entweder ich setze mich daneben und schaue zu, oder ich gehe mit hinein.
Wenn die Großen zuhause sind, versuche ich auch den Kleinen dazu zu bekommen seine Hausaufgaben zu machen. Wie so ziemlich alles, verläuft das manchmal reibungslos - meistens aber hat er gar keine Lust und ich muss mir irgendwas überlegen wie ich ihm die Hausaufgaben schmackhaft machen kann. Wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt ist das nicht besonders einfach. Hausübung machen ist definitiv keine Lieblingsbeschäftigung - weder seine, noch meine.

18:30 Dinner Prep

Mein Gastvater kommt meistens irgendwann zwischen 17:00 und 18:30 nachhause und kocht dann das Dinner. Manchmal, wenn der Kleine sich gerade selbst beschäftigt, oder mein Gastvater später kommt mache ich das allerdings. Hin und wieder kommt es aber auch vor, dass beide Elternteile Abends weg sind, was für mich wiederum kochen und dann alleine mit den Jungs essen bedeutet. Zwar eher selten aber doch auch ab und an kocht meine Gastmutter - es ist von Tag zu Tag unterschiedlich.

19:30 - 20:00 Dinner

Normalerweise essen wir zwischen 19:00 und 19:30 Dinner - aber auch hier gilt: Everyday is different. Manchmal, wenn ich mit den Jungs alleine esse und ich den Ältesten zum Fußballtraining fahren muss (auch hier kommt der Kleine wieder mit) essen wir schon zwischen 18:00 und 18:30 weil wir um kurz nach 7 außer Haus müssen.
Oft ist meine gesamte Gastfamilie zum Dinner zuhause, oft ist meine Gastmutter aber noch arbeiten oder auf einer Veranstaltung. Am schönsten ist es natürlich wenn wir alle gemeinsam essen!

20:30 Off for the day

Nach dem Dinner helfe ich dem Kleinen meistens noch beim Baden und wir spielen noch ein bisschen gemeinsam. Manchmal ist das länger und manchmal kürzer, aber meistens sagen meine Gasteltern irgendwann zwischen 20:00 und 20:30 dass es Zeit fürs Bett ist, was für mich dann normalerweise bedeutet, dass ich Feierabend habe. Ab und zu muss ich den Kleinen allerdings auch alleine ins Bett bringen, weil meine beiden Gasteltern noch unterwegs sind - das dauert dann meist etwas länger und es kann passieren, dass ich erst gegen halb 10/ 10 fertig bin.


Hin und wieder kommt es vor, dass meine Gasteltern Drop off oder Pick up machen und ich dann den Morgen frei bekomme und ausschlafen kann. Ab und zu arbeitet mein Gastvater auch von zuhause oder meine Gastmutter schaut für ein paar Stunden untertags vorbei, was bedeutet, dass ich nicht mit dem Kleinen alleine bin.
Mittlerweile mag ich es, dass die Tage teilweise komplett unterschiedlich sind, da man so wieder aus dem Alltagstrott herausgerissen wird. Anfangs ist mir das allerdings etwas schwer gefallen. Es braucht Zeit sich an die Familie zu gewöhnen, sich einzuleben und herauszufinden was die Familie von dir will/braucht. Meine Gastfamilie möchte ein weiteres Familienmitglied, das selbstständig ist, spontan handeln kann und eben ab und zu auch einspringen kann - so wie man es für die eigene Familie auch machen würde. Dafür behandeln sie mich aber auch wie ein Familienmitglied - ich bin immer automatisch überall eingeladen und willkommen.
Natürlich ist nicht immer alles super und nicht jeder Tag läuft reibungslos ab, aber das ist ganz normal - man arbeitet ja nicht nur in der Familie sondern lebt auch dort - und kein Mensch ist perfekt!

Ich hoffe ich konnte euch einen Eindruck davon vermitteln, wie mein Alltag so aussieht.
Au Pair sein kann unglaublich anstrengend sein - vor allem weil Kinder unberechenbar sind. Es erfordert oft viel Energie und Geduld, aber gleichzeitig kann es auch wunderschön sein und es ist definitiv eine super Möglichkeit die Kultur eines Landes komplett anders, als nur als Turi kennenzulernen.

Bis dann,
xx Alma 

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