Sonntag, 24. Februar 2019

tierwelt australien

 Bevor ich nach Australien gegangen bin, habe ich unzählige Male Aussagen wie diese gehört: "Waaas du gehst nach Australien??? Du weißt aber schon, dass dich da so ziemlich alles umbringen kann oder?" 
Ich muss sagen -  mich hat das persönlich nie abgeschreckt. Ich habe keine besondere Angst vor Spinnen, Schlangen etc. Mir war schon bevor ich hierher gekommen bin klar, dass das Ganze durch die Medien aufgepusht wird, denn sonst würden hier nicht so viele Menschen friedlich leben. Aber ja, Australien beherbergt einige der giftigsten Tiere unseres Planeten, das ist schon richtig. Deshalb dachte ich, ich schreibe in diesem Post mal ein bisschen darüber wie das hier tatsächlich so mit den Tieren ist und wie damit umgegangen wird. 

Fangen wir vielleicht damit an alle Tiere aufzuzählen die ich bisher tatsächlich schon gesehen habe. Am interessantesten ist wahrscheinlich was ich in der Natur, in unserem Garten und Haus entdeckt habe. Da war nämlich schon einiges dabei - Spinnen im Haus, Kängurus und Papageien im Garten, Wallabies, Kängurus und ein Riesenwaran auf der Straße, riesige Echsen mitten in der Stadt, Fledermäuse in der Nacht, ein kleiner Gecko in meinem Zimmer, Quallen am Strand, Krokodile beim Raften, Koalas in den Bäumen auf Magnetic Island, Delfine beim Segeln auf den Whitsundays, und unzählige Fische genauso wie Schildkröten beim Tauchen.



Was schnell vergessen wird, ist das die Tierwelt innerhalb Australiens sehr stark variiert, da Australien so ein riesiges Land ist. Zwischen Tasmanien und Brisbane ist der Unterschied beispielsweise relativ groß. Ich nehme dieses Beispiel zur Hand, weil ich an beiden Orten bei Familien Au Pair war - wenn auch auf Tasmanien nur kurz. Allerdings war dort das Thema giftige Tiere überhaupt kein Thema, hier in Brisbane bei meiner Gastfamilie schon eher. Auf Tasmanien gibt es grundsätzlich eigentlich nichts, was einen tatsächlich töten kann, weil es für die giftigen Spinnen und Schlangen zu kalt an Land und für die Würfelqualle (das giftigste Tier Australiens) zu kalt im Wasser ist. Hier in Brisbane kommen diese ganzen Tiere theoretischer Weise aber schon vor - sowohl die Quallen, als auch die giftigste Schlange Australiens (Eastern Brown Snake). Allerdings darf einfach nicht vergessen werden, dass Brisbane eine Großstadt ist und in der Stadt eigentlich kaum Schlangen und Spinnen sind, da diese Tiere Angst vor Menschen haben - auch ein Punkt, den viele immer vergessen. Die Tiere wollen einem nichts Böses, solange man sie in Frieden lässt!
Grundsätzlich muss gesagt werden, dass Australier sehr viel Respekt vor den giftigen Tieren haben und wenn wirklich Gefahr besteht, dann ist sie deutlich gekennzeichnet und es wird sehr genau beschrieben wie man sich verhalten soll. Kurz gesagt: meistens passieren nur dann Unfälle, wenn sich Leute nicht an die gegebenen Maßnahmen halten - meistens Touristen, da diese die Situationen immer wieder unterschätzen. Ich selbst zum Beispiel habe noch keine Schlange außerhalb eines Terrariums gesehen, obwohl ich schon seit 4 Monaten hier bin, einen Großteil der Ostküste bereist habe und in vielen Nationalparks und sogar im Regenwald war. 
Die Spinnen sind zwar teilweise wirklich ziemlich groß und teilweise auch wirklich ekelhaft, aber grundsätzlich harmlos, solange man sie in Ruhe lässt. Es gibt hier schon mehr Spinnen als zuhause und wenn ich hier eine Spinne sehe, dann bin ich natürlich zurückhaltender und ich überlege zweimal wie ich sie am besten aus dem Haus befördere. Ich habe tatsächlich ab und zu relativ große Spinnen in meinem Zimmer -  was auf jeden Fall aber nicht stimmt, ist das überall Spinnen eingenistet und versteckt sind, so wie es oft in den Medien dargestellt wird. Meine Gastfamilie hat mir erzählt, dass sie Au Pairs hatten, die nur mit abgeschlossener Tür, und Handtuch vor dem Spalt zwischen Tür und Boden geschlafen haben - man kann es definitiv auch übertreiben!
Vor allem weil nur ein ganz kleiner Teil der Spinnen wirklich giftig ist, und selbst von den giftigen stirbt man nicht (sofort).
Geckos gibt es hier zum Beispiel viel mehr als Spinnen und sind bei den Australien super gerne gesehen - viele lassen sie extra im Haus leben, weil sie Spinnen und Insekten fressen.

 Die Tiere im Wasser können einen allerdings tatsächlich ab und zu einschränken.
Worauf man im Sommer nämlich achten muss ist, dass sich in der nördlichen Hälfte Australiens im Meer sehr viele Quallen befinden und man ihretwegen nicht schwimmen gehen kann. Auch hier gilt allerdings wieder - nicht überall. In North Queensland ja, aber kurz über Brisbane, wo auch das Great Barrier Reef ausläuft und sich die Wasserumstände ändern kann man wieder sorglos schwimmen gehen. An den Stränden an denen man während der Regenzeit - also im Sommer - nicht schwimmen gehen sollte, sind überall Warnzeichen aufgestellt und Flaschen mit Essig bereitgestellt, falls jemand doch genesselt werden sollte. Der Essig soll den Schmerz lindern.
Außerdem gibt es an den größeren Stränden meist ein sogenanntes "Stingernet" also einen kleinen Bereich im Meer der durch einem Netz begrenzt ist um zu verhindern, dass Quallen in den Bereich kommen, damit man sich sorglos abkühlen kann.
Es gibt auch hin und wieder Hai und Krokodilattacken, aber wenn Haie und Krokodile in den Gewässern aktiv sind, dann ist es überall gekennzeichnet. Wer trotzdem ins Wasser geht ist wirklich selber schuld - die Schilder sind unübersehbar.





Also alles in allem ist die Tierwelt auf jeden Fall ganz anders als bei uns, aber gerade wenn man in Großstädten unterwegs ist muss man sich definitiv keine Sorgen machen  - eher im Gegenteil. Kängurus und Koalas in real Life zu sehen ist super süß, und Papageien im Garten zu haben auch ziemlich cool wenn ich ehrlich bin. Die Tierwelt ist für mich persönlich eher ein Grund Australien zu besuchen, als das Land zu meiden. Klar, wenn auf einmal am Straßenrand ein Känguru steht, oder eine riesige Spinne im Kleiderschrank sitzt, dann wird einem schon sehr deutlich bewusst dass man am anderen Ende der Welt ist, aber ansonsten muss ich zugeben, dass es sich im Alltag nicht anders anfühlt als zuhause und keinen großen Unterschied macht. 
Also jeder der bis jetzt vorhatte Australien aufgrund der giftigen Tieren nicht zu besuchen, dem möchte ich hier an dieser Stelle ans Herzen legen, das nochmal zu überdenken, weil er /sie meiner Meinung nach einen riesigen Fehler macht - es ist hier einfach viel zu schön!

Bis Bald,
xx, Alma 

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